Impuls März 2020

Als sie nicht lockerließen, richtete er sich auf und sagte: „Wer von euch noch nie gesündigt hat, der soll den ersten Stein werfen“

Johannes 8,7

 

Was sind die wichtigsten Merkmale einer Gemeinde? Oft kommen uns auch die sichtbaren Äußerlichkeiten in den Blick. Guter Lobpreis, gute Predigten, schöne Räumlichkeiten, gute technische Ausstattung oder viele Angebote für Jung und Alt. Diese Merkmale haben eine große Anziehungskraft, sagen allerdings nur bedingt etwas über die Situation der Gemeinde aus. Rene Winkler vom TSC sind einige andere, weniger sichtbare Merkmale wichtig geworden, die ich in den nächsten Monaten mit euch entdecken möchte.

Ich beginne mit der These: „Meine Sünden sind bekannt“. Das scheint nicht so richtig zu unserem Verständnis von Gemeinde zu passen – wir sind doch eine Gemeinschaft der Heiligen. Ja das sind wir! Aber nicht, weil wir ohne Sünde sind, schuldlos, komplett ohne Fehler wie Gott. Wir sind heilig, weil wir durch Jesu Tod am Kreuz diese Heiligkeit empfangen. Jesus schenkt uns sein reines Gewandt, wenn wir ihm unsere Schuld und unser Leben hingeben. Das hat zwei entscheidende Folgen.

Erstens brauchen wir unsere Probleme nicht verstecken, denn wir müssen nicht so tun, als ob wir aus uns heraus heilig wären. Wir können ehrlich sein und Schwierigkeiten teilen, füreinander beten und uns helfen von Schuld befreit zu werden. Aber dazu braucht es zweitens – eine Kultur der Vergebung! Verurteilung führt nur zu Trennung, Verletzung und Scham. Jesus hat die Ehebrecherin nicht verurteilt, obwohl sie natürlich gesündigt hatte. Keiner von uns ist vor den Angriffen des Satans sicher, jeder von uns fällt, jeder von uns braucht Vergebung und Gott gewährt Vergebung, wenn wir zu ihm kommen.

Hast du Menschen, mit denen du über deinen Sünden reden kannst, um Sünde zu überwinden? Lebst du eine Kultur der Vergebung oder der Verurteilung? Wo hast du Menschen schon verurteilt? Suche Vergebung und gib dem Satan keinen Raum durch gegenseitige Verurteilung und durch Verstecken von Sünden. Wir sind nicht besser als andere, aber wir sind eine Gemeinschaft von begnadigten Sündern – das sollen die Menschen in unserem Umfeld auch spüren!

Euer Johannes Gondek